Internationale Gesellschaft für die Geschichte der Wasser-, Energie- und Rohrleitungstechnik


Home + Aktuelles


Kontakt

Impressum

Portrait

Mitglied werden



Forum:

Veranstaltungen

Mitteilungen

Buchvorstellung
- Frontinus-Schriftenreihe

- Frontinus-Buchreihe
- Supplement- und Themenbände
- BABESCH-Bände

Bibliothek

Streifzüge



Links

Aktualisiert am 15.07.2019

Die Frontinus-Gesellschaft ...

... befasst sich mit der Geschichte der Wasser-, Energie- und Rohrleitungstechnik,
... organisiert Tagungen, Seminare und Exkursionen,
... veröffentlicht Fachbücher und Publikationen,
... fördert Forschungsprojekte und Fachpublikationen.
Ihr Name bezieht sich auf Sextus Julius Frontinus, der um 100 n. Chr. als Curator Aquarum für die Wasserversorgung der Stadt Rom verantwortlich war.


Mit dem Klick auf das Logo wechseln Sie zur Frontinus-Gesellschaft auf Facebook. Besonders empfehlenswert für Tablets und Smartphones sowie zum Betrachten der Bilderserien von den Veranstaltungen.


Darstellung nicht optimal?
Passen Sie ggf. die Breite der Website mit der Tastenkombination [Strg][+] bzw. [Strg][-] oder im Zoom-Menü des Browsers an.


Datenschutz

Gemäß Artikel 13 der ab 25.05.2018 in Kraft gesetzten Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union (DS-GVO) erhalten Sie hier die DS-GVO-Information über die Erhebung von personenbezogenen Daten durch die Frontinus-Gesellschaft.
Durch diese Website werden weder Cookies gesetzt noch "Besucherdaten" verarbeitet!


Nachrichten


Soeben erschienen: Frontinus-Mitteilungen Nr. 57

Nach längerer Pause liegen nun die 57ten Frontinus-Mitteilungen vor und wurden per E-Mail sowie auf Wunsch auch per Post an die Mitglieder versendet. Auf 32 Seiten finden Sie neben persönlichen Nachrichten die Berichte über Exkursionen und Tagungen der Gesellschaft sowie Informationen zu den neuesten Publikationen.
Die Mitteilungen stehen hier zum Download zur Verfügung: Frontinus-Mitteilungen Nr. 57, Juli 2019


Technisch-historische Exkursion vom 24. bis 26. Mai 2019 in Freiberg

Ein ausfühlicher Bericht ist in Vorbereitung.

Die diesjährige Technisch-historische Exkursion der Frontinus-Gesellschaft bot den 25 Teilnehmern bei bestem Frühsommerwetter ein Programm "vom Feinsten". Eberhard Grundmann und Frank Walther hatten ein ausgezeichnetes Programm mit vielen "Highlights" vorbereitet und Petra Fricke die Anmeldungen organisiert.

Nach dem Begrüßungstreff am Freitagnachmittag stellte Dr. Uwe Richter von der Unteren Denkmalschutzbehörde die Bergstadt Freiberg mit einem reich bebilderten Vortrag vor. Er präsentierte die durch den Bergbau geprägte historische Entwicklung sowie Freibergs Bedeutung als technisches Zentrum mit der Bergbauakademie, der ältesten technischen Hochschule und heutigen Universität. Beim anschließenden Stadtrundgang zeigte er zahlreiche Details an Bauwerken und Örtlichkeiten und gab eingehende Erläuterungen. Anschließend traf man sich im historischen Ratskeller zum Abendessen.

Die Exkursionsfahrt am Sonnabend führte zunächst zum Pochwerk am Turmhofschacht und in die Radkammer des noch funktionsfähigen Holz-Wasserrades, das um 1857 zum Antrieb der Maschinerie der Erzwäsche errichtet wurde. Führung und Erläuterungen übernahm Dr. Eulenberger vom Förderverein, der sich für den Erhalt der Anlage einsetzt.
Der nächste Stopp war die 140 m hohe "Hohe Esse", ein Relikt der jüngeren Erzverhüttung, die dazu diente die giftigen Abgase und Stäube zu "verdünnen" und die Umweltbelastung vor Ort zu verringern.
Es folgte die Besichtigung der Altväterbrücke mit den Sockeln der ehemals darangebauten, dreimal so hohen Aquäduktbrücke. Über zwei Jahrhunderte wurde mit ihr das Triebwasser zu den Kunsträdern der Bergwerke St. Anna und Altväter geleitet. Durch Einführung von Dampfmaschine und Elektromotor im Bergbau überflüssig geworden wurde sie 1893 gesprengt.
Ein weiteres wassertechnisches Monument war das Kahnhebehaus am Churprinzer Bergwerkskanal, das von 1788 bis 1869 Bindeglied zwischen Kunstgraben und Mulde für den Erztransport auf Schiffen war.
Nach der Mittagsrast stellten Museunsleiterin Jitka Steßl und Heide Hönig die Bergbauhistorie im Museum für mittelalterlichen Bergbau in Dippoldiswalde vor.

Im Abendvortrag berichtete Reinhard Spehr über die Ergebnisse der Grabungen am Schloss Osterlant, einem Palastbau aus der Stauferzeit, die er in den 1990er Jahren während seiner Tätigkeit im Landesamt für Archäologie Sachsen geleitet hat. Im Mittelpunkt stand die aufwändige, einem Nymphäum ähnliche achteckige Wasserfassung, deren Funktion noch ungeklärt ist.
Den Ausklang des Tages genoss man mit böhmischen Spezialitäten in der "Stadtwirtschaft".

Am Sonntag waren vor der Heimreise noch individuelle Besichtigungen möglich. So gab es eine Erlebniseinfahrt in die Grube "Reiche Zeche" und eine "Orgeltour" zu den Silbermann Orgeln.

Zum Abschied dankten die Teilnehmer den Organisatoren für die hervorragende Exkursion und freuten sich auf ein baldiges Wiedersehen.


Dr. Claudia Castell-Exner zur Präsidentin von EurEau gewählt

Die Vizepräsidentin der Frontinus Gesellschaft Dr. Claudia Castell-Exner, langjährig beim Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) im Bereich Wassergüte und -versorgung tätig und zuständig für die Koordination der europäischen Wasserpolitik, wurde am 24. Mai 2019 von der EurEau-Generalversammlung in Bonn für die kommenden zwei Jahre zur Präsidentin gewählt. Zuvor war sie bereits seit 2015 Vizepräsidentin von EurEau.

EurEau ist die Europäische Vereinigung der nationalen Wasserverbände (European Federation of National Water Associations). EurEau vertritt die Interessen der Wasserver- und -entsorgungsunternehmen von 29 Ländern auf europäischer Ebene. (Informationen unter www.eureau.eu).

Die Frontinus-Gesellschaft gratuliert Dr. Claudia Castell-Exner und wünscht ihr für diese verantwortungsvolle Tätigkeit viel Kraft, Glück und Erfolg!

Bonn, 24 May 2019:

Europe's water services today elected Dr Claudia Castell-Exner as EurEau President for the next two years.

Claudia comes from the German association DVGW, where she leads the water management, quality and usage team. She is also the Director of European Water Policy.

"Water is valuable - and essential - for our society. Our sector is experienced in providing fundamental services but we face challenges we must address if we are to keep bringing efficient, sustainable and affordable water services to our customers," said Claudia. "I want to highlight the vital role that water plays in our society. EU policy makers must do more to protect our water resources and promote water services. Water needs to be prioritised on the political agenda, as it is all too often sidelined, especially regarding economic interests from industry and agriculture. I am determined to expand EurEau's status as a political heavyweight as we tackle global issues such as climate change by encouraging investment and innovation in the sector" she continued.

Claudia has over 25 years' experience of working in the water sector at both the national and the European levels. Amongst her priorities for the next years are ensuring that consumers and the environment are protected amid the EU's revision of our essential water legislation, ranging from the Drinking Water Directive to the Urban Waste Water Treatment Directive, while maintaining service affordability.

Source: www.eureau.eu.


Verleihung der Frontinus-Medaille an Dr. Hubertus Manderscheid

Anlässlich des internationalen Kongressen "DE AQUAEDUCTU URBIS ROMAE. Sextus Julius Frontinus und das Wasser für Rom" (10. bis 18.11.2018) in Rom wurde Dr. Hubertus Manderscheid in Anerkennung seines lebenslangen Engagements zur Erforschung des römischen Wasserbaues und insbesondere seiner wissenschaftlichen Beiträge und Leistungen auf diesem Feld die Frontinus-Medaille verliehen.

Die Verleihung der Frontinus-Medaille hat in Vertretung des Präsidenten der Frontinus-Gesellschaft, Prof. Dr.-Ing. Hans Mehlhorn, der Obmann des Wissenschaftlichen Beirats, Herr Dipl.-Ing. Gilbert Wiplinger, vorgenommen. Die Laudatio hielt Frau Dr. Gemma Jansen.


Bernd Gockel, Gründungs- und Ehrenmitglied sowie langjähriges Vorstandsmitglied der Frontinus-Gesellschaft, verstorben

Am 30. Juni 2019 ist im Alter von 90 Jahren Dipl.-Ing. Bernd Gockel in Hanau verstorben. Er war Gründungs- und Ehrenmitglied der Frontinus-Gesellschaft und gehörte mehr als 30 Jahre dem Vorstand an.
Fast 40 Jahre war Bernd Gockel in der DVGW-Hauptgeschäftsführung als Referent für die Fachbereiche "Wasserverteilung", "Wasserbehälter", und "Kreuzung von Wasserleitungen mit dem Gelände von Eisenbahnanlagen" federführend zuständig. Die wichtigsten Ziele seiner Arbeit waren die Erhöhung der Zuverlässigkeit und Sicherheit der Anlagenteile sowie die Information bzw. Schulung der Kollegen in den Wasserwerken. Später kamen Arbeiten und Verhandlungen für die internationale Normung hinzu. Daneben war Bernd Gockel Autor von etwa 80 eigenen Veröffentlichungen und Vorträgen.
Bernd Gockel hat sich bereits sehr früh mit der Geschichte der Wasserversorgung befasst. Schon im Jahre 1963 beim ersten Wasserkongress in Berlin hatte Gockel sich um die Sammlung historischer Funde der Wasserversorgung verdient gemacht. In Zusammenarbeit mit Wasserwerken und der einschlägigen Industrie sammelte er zahlreiche historische Nachweise aus der Geschichte der Wasserversorgung, von denen nachfolgend nur einige beispielhaft erwähnt werden können:

  • Fädle-Plan, der 1575 das Rohrnetz der Stadt Ulm mittels Wollfäden dokumentiert,
  • eine römische Wasserhandpumpe aus Holz,
  • Rohrstücke von Holzleitungen und gewickelter Dachpappe,
  • Gussrohrteile aus dem frühen 19. Jahrhundert,
  • ein Flanschenhahn aus dem 17. Jahrhundert,
  • ein römischer Zweiwegehahn aus Rottweil,
  • römische und mittelalterliche Steinzeug-Wasserrohre,
  • Rohre aus durchbohrten Steinquadern aus dem 16. Jahrhundert zur Versorgung des Heidelberger Schlosses,
  • die ersten Wasserzähler, als Konstruktion von Werner von Siemens und
  • Kastenschieber aus Heidenheim, die nur in Deutschland hergestellt und verwendet worden sind.
Es ist das Verdienst von Bernd Gockel, dass Erfolg und Resonanz des ersten Berliner Wasserkongress im Jahre 1963 groß waren und in den Folgejahren den Anstoß gaben, sich von nun an für die historische Entwicklung der Trinkwasserversorgung und -entsorgung zu interessieren.
So verwundert es nicht, dass Bernd Gockel zu den neun "Gründungsvätern" gehörte, die am 16. Oktober 1976 die Frontinus-Gesellschaft aus der Taufe gehoben haben. Von Anfang an gehörte Bernd Gockel zum Vorstand und schied erst gegen die Jahrtausendwende aus diesem Gremium aus. Viele Veröffentlichungen über die Geschichte der Wasserversorgung zeugen von dem außergewöhnlichen Engagement von Bernd Gockel in der Frontinus-Gesellschaft, so beispielsweise in den Heften der Frontinus-Schriftenreihe.
Bis zu seinem Tode nahm Bernd Gockel lebhaft am Geschehen in der Frontinus-Gesellschaft Anteil. Für seine Verdienste um unseren Verein wurde Bernd Gockel im Jahre 2001 als Ehrenmitglied geehrt.

Wir sind Bernd Goclel dankbar für seinen Einsatz und seine Verdienste für die Frontinus-Gesellschaft und werden ihm ein ehrenden Andeken bewahren.


Günther Garbrecht verstorben

Am 25. Februar 2019 ist der Inhaber der Frontinus-Medaille Prof. Dr.-Ing. Dr. sc. h.c. Günther Garbrecht im Alter von 94 Jahren verstorben.
Günther Garbrecht studierte und promovierte an der Technischen Universität Karlsruhe. Nach Beratungstätigkeiten im Ausland und Lehr- und Forschungstätigkeiten an der Middle East Technical University in Ankara und an der University of Zambia in Lusaka hatte er von 1971 bis 1987 die Nachfolge von Prof. Dr. Ir. h.c. Dr.-Ing Friedrich Zimmermann am Leichtweiß-Institut der Technischen Universität Braunschweig als Professor inne und widmete sich unter anderem der Geschichte der Wasserwirtschaft.
Für die mit dem Jahr 1972 begonnene langjährige Erforschung der Wasserversorgung des antiken Pergamons wurde Günther Garbrecht 1981 die Frontinus-Medaille verliehen.
Ab 1982 führte er wasserhistorische Forschungsarbeiten in Ägypten, Syrien und Israel durch. In 1988 begann er seine Erforschung der Wasserbewirtschaftung in römischen Thermenanlagen.
In den Schriften der Frontinus-Gesellschaft hat Günther Garbrecht mehrere Beiträge veröffentlicht, so beispielsweise einen wesentlichen Beitrag in dem ersten von der Frontinus-Gesellschaft herausgegebenen Buchs "SEXTVS IVLIVS FRONTINVS - CVRATOR AQVARUM - Wasserversorgung im antiken Rom". Auch in den folgenden beiden Bänden der Buchreihe "Geschichte der Wasserversorgung", die sich mit der Wasserversorgung antiker Städte befasste, findet sich jeweils ein Beitrag von Günther Garbrecht. Zudem hat er mehrfach in der Frontinus-Schriftenreihe seine Forschungsergebnisse vor seinem Ruhestand veröffentlicht.
Seine letzte Publikation behandelte seine frühen Arbeiten in der Türkei. Damals hatte er u.a. Talsperren aus urartäischer Zeit und Reste des Menua-Kanals dokumentiert.
Seine Ausarbeitung bildet den Schwerpunkt des 5. Bandes der Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft, deren Aufbau er in seinen letzten Lebensjahren unterstützte und deren Ehrenmitglied er ist.
Für die wertvolle Mitarbeit bei dem Aufbau der Frontinus-Gesellschaft danken wir ihm und werden ihm ein ehrenvolles Andenken bewahren.


Internationales Frontinus-Symposium 10. - 18. Nov. 2018 in Rom

Die mit 76 Teilnehmern aus 15 Ländern ausgebuchte Tagung bot mit 34 Vortägen und 11 Posterpräsentationen ein weit gefächertes Themenspektrum zum Stand der antiken Wassertechnik und -Kultur. Das 7-tägige Programm wurde abgerundet mit 8 Exkursionen zu zahlreichen Relikten der Aquädukte außerhalb und innerhalb von Rom sowie zu den wichtigsten stadtrömischen Thermen und Nymphäen. Höhepunkt am letzten Tag der Veranstaltung war der von Hubertus Manderscheid und Benedetta Adembri geführte Besuch der Villa Hadriani bei Tivoli. Den Ablauf der Veranstaltung können Sie dem Programm Symposium Rom 2018 entnehmen. Lesen Sie hier den Bericht von Wolfram Letzner.

With 76 attendees from 15 countries this outstanding symposium was fully booked. The 34 lectures and 11 poster presentations gave a profound overlook on a wide spectrum of recent research and findings. The 7 days of the symposium encompassed also 8 excursions to many well preseved relicts of the aqueducts outside and inside of Rome and also to the most important urban baths and nymphaea. The highlight was the visit of the Villa Hadriani at Tivoli on the last day guided by Hubertus Manderscheid and Benedetta Adembri. The course of the symposium is available in the Program Symposium Rom 2018. Read here the report by Wolfram Letzner.


Archäologische Exkursion am 15. und 16. Juni 2018 in Köln und
40. Mitgliederversammlung der Frontinus-Gesellschaft am 16. Juni 2018

Die jährlich stattfindende technik-historische Frontinus-Exkursion wurde 2018 von unserem Mitglied Prof. Dr. Klaus Grewe organisiert und fand mit 25 Teilnehmern ausgezeichneten Anklang. Im Anschluss fand die 40. Mitgliederversammlung statt.
Besichtigungsziel am Freitag Nachmittag war das so genannte Ubiermonument. Objekt und Geschichte des am Südende des römischen Hafens gelegenen und später in die Stadmauer integrierten Wachturms wurden von Dr. Alfred Schäfer vom Römisch-Germanischen Museum Köln vorgestellt und erläutert.
Für die Besichtigungen von Prätorium und Domgrabung am Samstag teilte man sich in zwei Gruppen, die nach der Mittagspause das jeweils andere Ziel besuchten.
Dr. Thomas Höltken vom Römisch-Germanischen Museum Köln stellte die umfangreichen Fundstätten im Grabungsareal unter dem Dom vor. Im ebenfalls unterirdisch gelegenen Areal des Prätoriums und dem dort befindlichen Abwasserkanal gab Dr. Gary White von der "Archäologischen Zone Köln" die fachlichen Erläuterungen. Darüber hinaus gaben beide Herren Informationen zu aktuellen Grabungen und zukünftige Planungen. Lesen Sie hier den Bericht von Dr. Klaus Grewe.
Nach der Exkursion fand von 16 bis 18 Uhr die 40. Mitgliederversammlung statt, an der 39 Mitglieder teilnahmen. Nach Entlastung wurde der bisherige Vorstand wiedergewählt bis auf Herrn Dr. Linke, der für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung stand. An seiner Stelle wurde Frau Dr. Castell-Exner in den Vorstand gewählt. Das Protokoll wurde Ende Dezember 2018 an die Mitglieder versendet.


Neues vom Römerkanal bei Hürth

Unter dem Titel "Teilstücke des Römerkanals abzugeben" berichtete Klaus Grewe an dieser Stelle über ein 30 m langes Teilstück der römischen Eifelwasserleitung nach Köln, das einer Ortsumgehungsstraße bei Hürth-Hermülheim "im Wege lag". Es musste zwar im Bereich der Straßentrasse entfernt werden, konnte aber auf besondere Weise erhalten werden wie Klaus Grewe nunmehr berichtet. Die Kopfenden des Kanals werden nach vorheriger Konservierung auf beiden Seiten der neuen Straße sichtbar in situ verbleiben und ein Abschnitt des geborgenen Kanalstücks wird im Bereich einer Fußgängerüberführung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das übrige Kanalstück wurde in 22 Abschnitte von etwa 1,5 m Länge geteilt und mit bestimmten Auflagen zu Präsentation und Erhalt an Interessenten vergeben. Diese Abschnitte werden mit Unterstützung der STRABAG und der Handwerkskammer zu Köln sowie vom Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW von Auszubildenden im Baubereich unter Leitung eines professionellen Restaurators konserviert und mit dem fehlenden Gewölbe ergänzt.

Die 22 Ausstellungs-Stücke des "Römerkanals" haben nun alle ihre Interessenten gefunden. Sie werden demächst an verschiedenen Stellen der Öffenlichkeit eine Vorstellung von der technischen Leistung der römischen Bauingenieure der 95,4 km langen Wasserversorgungsleitung für Köln vermitteln können.

Das Foto zeigt die Auszubildenden mit den ersten vier restaurierten Teilstücken.

Näheres erfahren Sie im Bericht von Klaus Grewe Römerkanal gerettet.


Zum römischen Kanal in Trier

Im Frühjahr 2017 hatten wir über den römischen Kanal in Trier berichtet, der bei Ausgrabungen unmittelbar neben dem "Hotel Deutscher Hof" zutage trat, dem Tagungshotel beim Symposium der Frontinus-Gesellschaft zu ihrem 40-jährigen Bestehen.

Frontinus-Mitglied Florian Tanz, der sich in seiner Dissertation mit der stadtrömischen Wasser-Infrastruktur von Trier befasst, berichtet zum aktuellen Stand:

Im Vorfeld eines Tiefgaragenbaus des Hotels "Deutscher Hof" fanden 2016/17 durch die Landesarchäologie Trier umfangreiche archäologische Untersuchungen des Areals statt (siehe Mitteilung des RLM). Neben einer mehrphasigen römischen Straße fand sich ein fast gänzlich erhaltener Abwasserkanal. Der Kanal konnte auf ca. 30 m Länge festgestellt werden. Er verlief parallel zu der römischen Straße von Süden nach Norden. Der Kanal bestand hauptsächlich aus Kalkstein, mit wenigen Ziegeln. Sowohl die Kanalwangen als auch das Gewölbe waren mit einem Ziegelputz ausgekleidet. Gegen Ende der zu begehenden Strecke fand sich in Richtung Südallee ein Bypass. Der bisherige Kanalverlauf wurde durch eine Abmauerung unterbrochen und das Wasser in einen parallelen Kanal umgeleitet.
Bereits zu Beginn des 20. Jh. wurde ein Doppelkanalprofil dokumentiert, das bei Kanalisationsarbeiten in der quer zum Grabungsbereich verlaufenden Südallee angeschnitten hatte. Durch die jüngst erfolgen Ausschachtungen zeigte sich, dass der ältere Kanal nicht aufgeben wurde. Im späten 19.Jh. erlebte der Kanal eine "Reaktivierung", in dem eine dort ansässige Gerberei ein Teil ihrer Abwässer in den römischen Kanal einleitete.
Ein ca. 5 m langes Stück des Abwasserkanals wurde im Auftrag der Stadtwerke Trier (SWT) geborgen und soll in einer in einer ihrer Liegenschaften präsentiert werden.


Dendrochronologischer Beleg der Bauzeit der Porta Nigra

Bei einer Grabung der Abt. Provinzialrömische Archäologie der Ludwig-Maximilians-Universität München konnten 2017 unter Christoph Lindner am Fundament der Stadtmauer westlich der Porta Nigra Bauhölzer aus dem hier durchnässten Untergrund geborgen werden, an denen eine Altersbestimmung möglich war. Das Ergebnis der dendrochronologischen Untersuchungen am Rheinischen Landesmuseum Trier (RLM) wurde am 12. Januar 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt. Durch den Erhalt der Waldkante an einer Bohle ließ sich das Fälldatum sogar genau auf Winter 169/170 n. Chr. bestimmen. Da Bauhölzer unmittelbar nach Fällung verwendet wurden, kann mit diesem Befund der Baubeginn von Stadtmauer und der benachbarten Porta Nigra auf 170 n. Chr. datiert werden. Damit kann auch der Zeitraum für den Bau der wohl 6,4 km langen Stadtmauer mit 3 Stadttoren sowie des in die Stadtmauer integrierten Amphitheaters als belegt gelten. Zu letzterem siehe J. Hupe in Trierer Zeitschrift 79/80 (2016/17)61-84.

Anlässlich des Frontinus-Symposiums 2016 in Trier konnten wir die nördlich des Amphitheaters gelegene Querung der Ruwerwasserleitung durch die darüber gebaute Stadtmauer besichtigen. Da, wie hier ersichtlich, der Aquädukt älter als die Stadtmauer ist, dürfte mit dem jetzigen Befund ebenfalls als gesichert gelten, dass seine Bauzeit vor 170 n. Chr. einzuordnen ist. Erwähnt sei hier Heinz Cüppers - 1977 bis 1994 Direktor des RLM - und sein Beitrag über das römische Trier anlässlich der Frontinus-Tagung 1991 in Trier (s. Schriftenreihe der FG Heft 16 (1992) 19-44). Er hatte bereits aufgrund baulicher Befunde den Zeitrahmen 160 - 180 n. Chr. für den Bau der Stadtbefestigung als wahrscheinlich angesehen. hy


Zurück nach Oben

Aktuelle Frontinus-Publikationen


Soeben erschienen:
Schriftenreihe der Frontinus-Gesellschaft - Heft 30 (2018)

Auswirkungen des ersten Weltkrieges auf die deutsche Gas- und Wasserwirtschaft

von Bernd Mildebrath

In dieser Monographie befasst sich Bernd Mildebrath mit der Versorgungssituation an der "Heimatfront" in der nun 100 Jahre zurückliegenden Weltkriegszeit. Während sich zahlreiche Publikationen mit den politischen und militärischen Aspekten dieser Epoche befassen, richtet Mildebrath den Blick sowohl auf die von der Kriegszeit geprägten Probleme der öffentlichen Versorgung insbesondere mit Gas und Wasser, die von Material- und Personalmangel sowie Zerstörung betroffen war, als auch auf das alltägliche Leben der Bürger sowie auf das benachbarte Ausland.
Ein lesenswertes Buch, das mit zahlreichen zeitgenössischen Bildern und Aussagen aus dem historischen Buchbestand des DVGW und der Frontinus-Bibliothek sowie aus weiteren umfangreichen Quellen diese Zeit aufleben lässt und dem Leser anschaulich nahebringt.

Blick ins Buch.

Der 140 Seiten umfassende und mit 39 Abbildungen versehene Band im A5-Format kann bei der Geschäftsstelle der Frontinus-Gesellschaft (Kontakt) bestellt werden. Preis für Mitglieder 15,00 €, Nichtmitglieder 20,00 € (zzgl. Versandkosten).


Vor Kurzem erschienen:
Tagungsband des Internationalen Frontinus-Symposiums Trier, 25. - 29. Mai 2016

WASSERWESEN ZUR ZEIT DES FRONTINUS
Bauwerke - Technik - Kultur

40 Jahre Frontinus-Gesellschaft

Der Band enthält 36 Beiträge aus dem Tagungsprogramm. Den Anfang machen die Beiträge zum Verlauf des Symposiums und die Feier zum 40-jährigen Jubiläum der Frontinus-Gesellschaft. Im anschließenen Block folgen Beiträge zum Veranstaltungsort: über Triers urbanistische Entwicklung, über die römischen 'Highlights' im Rheinischen Landesmuseum, über die Wasserleitung aus der Ruwer sowie über aktuelle Forschung in den Barbara- und Kaiserthermen. Die weiteren Themenblöcke behandeln juristische Aspekte der antiken Wasserwirtschaft, neue Forschungsmethoden zur Erfassung und Dokumentation, Beiträge zu Aquädukten und Qanat-Bautechnik zu Wassergewinnung und Transport, Wassernutzung in Thermen, Nymphäen und anderen innerstädtischen Einrichtungen.
Der letzte Abschnitt befasst sich mit unterschiedlichen Themen wie Bergbau, Mühlen, Wasserverteilung und Hygiene.

Blick ins Buch.

Herausgeber: Letzner W., Wiplinger G. - Frontinus-Gesellschaft e.V.
BABESCH Supplements, 32 - Peeters Publishers Leuven (2017), ISBN: 978-90-429-3561-7, Seiten: XXX-436, Broschur 27,5 x 21 cm, 120 € (Bezug über die Frontinus-Gesellschaft in Hardcover zum vergünstigten Mitgliederpreis Kontakt)


Ein attraktives Präsent:
Frontinus-Buchreihe "Geschichte der Wasserversorgung" Band 1

Die Wasserversorgung im antiken Rom

Sextus Iulius Frontinus, sein Werk in Lateinisch und Deutsch und begleitende Fachaufsätze.

Völlig neu bearbeitete Ausgabe 2013

Sextus Iulius Frontinus wurde im Jahre 97 n. Chr. durch Kaiser Nerva zum Leiter der Wasserversorgung der Stadt Rom (curator aquarum) berufen. Aus diesem Anlass verfasste er eine Schrift, die unter dem Titel "De aquaeductu urbis Romae - Die Wasserversorgung der Stadt Rom" überliefert worden ist. Frontin gibt darin einen Überblick über den Stand des Wissens bezüglich Management, Technik und Organisation der öffentlichen Wasserversorgung. Er begegnet uns als moderner Manager einer großstädtischen Wasserversorgung; seine Schrift kann als erstes Lehrbuch des Faches gelten.

Die lateinische und deutsche Fassung, zweispaltig nebeneinander gesetzt und mit erläuternden Fußnoten versehen, basiert auf einer sorgfältigen Überprüfung des lateinischen Textes sowie einer neuen Übersetzung ins Deutsche.

Dreizehn begleitende Aufsätze, verfasst von international renommierten Vertretern der Alten Geschichte, Altphilologie und Literaturgeschichte, Archäologie und Ingenieurwissenschaften, behandeln die Editionsgeschichte des Werkes, die Gestalt Frontins in ihrer politischen und sozialen Umwelt, die Organisation und Administration der Wasserversorgung, diskutieren Messtechnik und hydraulische Kenntnisse, Rohrnormung und bautechnische Fragen und gehen ein auf die öffentlichen Bäder, Brunnenanlagen, Toiletten und Abwasserleitungen zur Zeit Frontins.

Blick ins Buch.

"Die Wasserversorgung im antiken Rom", Herausgeber: Frontinus-Gesellschaft e.V.
DIV Deutscher Industrieverlag München (2013), 284 Seiten, gebunden 24,5 x 22,5 cm, ISBN: 9783835671072, 44,00 €.
Das Buch kann bei der Geschäftsstelle der Frontinus-Gesellschaft bestellt werden (Kontakt). Sonderpreis für Mitglieder.


Frontinus-Publikationen zum reduzierten Preis

Wir brauchen Platz für neue Publikationen und räumen unser Lager auf. Die Aktion wird zum Anlass genommen, Restbestände der Frontinus-Schriftenreihe, der Frontinus-Bände zur Geschichte der Wasserversorgung sowie von Tagungsbänden zu günstigen Sonderpreisen abzugeben. Die Auflistung steht hier zum Download zur Verfügung Ermäßigte Publikationen. Bitte richten Sie Ihre Bestellung an die Geschäftsstelle der Frontinus-Gesellschaft Kontakt.


Zurück nach Oben

Rückschau


The workshop GOING AGAINST THE FLOW - WELLS, CISTERNS AND WATER IN ANCIENT GREECE organized by Frontinus-Member Patrik Klingborg of Uppsala University attracted 15 speakers from 6 countries and an audience of some 40 colleagues on 28th and 29th September 2017 to the Swedish Institute at Athens.
Focussing on water supply and use in ancient Greece with various examples presentations and discussions dealt with understanding of use and function of the systems and devices connected to local situation and climate, but also with terminology and definitions. Click here to download: Report GatF Athen.

Der von Frontinus-Mitglied Patrik Klingborg (Universität Uppsala) am 28. und 29. September organisierte Workshop führte 15 Vortragende und 40 Zuhörer in das Schwedische Institut zu Athen. Der Fokus lag auf Wasserversorgung und Gebrauch im antiken Griechenland. Anhand eines weiten Spektrums von Beispielen befassten sich Vorträge und Diskussion mit dem Verständnis von Verwendung und Funktion der Anlagen und Einrichtungen in Bezug auf Klima und lokale Verhältnisse aber auch mit Begriffen und Beschreibungen. Den englischen Kurzbericht erhalten Sie hier zum Download.


Frontinus-Exkursion 2017 nach Salzburg

Die Frontinus-Gesellschaft führte vom 8. bis 10. September 2017 eine Exkursion nach Salzburg durch. Höhepunkt des Programms war die Begehung des Almkanalstollens unter dem Mönchsberg, der im Zuge der Almabkehr für drei Wochen im Jahr besichtigt werden kann. Der Almkanal ist ein 12 km langes, mittelalterliches Wasserversorgungssystem aus dem 12. Jahrhundert, mit dem das Wasser des Königsees zum Domkapitel und Benediktinerstift St. Peter nach Salzburg gebracht wurde und das während der Exkursion an einigen Stellen besichtigt wurde. Weitere Besichtigungspunkte waren der abendliche Besuch der illumimierten Wasserspiele von Schloss Hellbrunn nach einem festlichen Essen im Schlossrestaurant. Den Abschluss bildete die kultur-geologische Stadtführung durch Wolfgang Vetters von der Universität Salzburg.
Das Exkursionsprogramm kann hier eingesehen werden. Lesen Sie den ausfühlichen Bericht von Jochen Kaulfersch.


Frontinus-Exkursion 2016 nach Xanten

Am 11. und 12. Oktober 2016 veranstaltete die Frontinus-Gesellschaft eine technisch-historische Exkursion nach Xanten. Lesen Sie darüber den von Gilbert Wiplinger verfassten Bericht.
Ein Ziel der Exkursion war die von Frontinus Mitglied Prof. Dr. Klaus Grewe gestaltete Ausstellung "Aquädukte - Wasser für Roms Städte", die bis zum 18. Juni 2017 im LVR-Römermuseum Xanten zu besuchen war. Ab 2019 wird sie als Dauerausstellung im neuen Römerkanal-Infozentrum in Rheinbach zu sehen sein.
Das Buch zur Ausstellung Aquädukte - Wasser für Roms Städte ist über das Sekretariat der Frontinus-Gesellschaft erhältlich.



Jubiläums-Symposium der Frontinus-Gesellschaft in Trier

Vom 25. bis 29. Mai 2016 feierte die Frontinus-Gesellschaft ihr 40-jähriges Bestehen mit mehr als 80 Teilnehmern aus 15 Ländern im Rahmen ihres internationalen archäologischen Symposiums: "Wasserwesen zur Zeit des Frontinus, Bauwerke - Technik - Kultur" in der "Römerstadt" Trier. Tagungsstätte waren die zur Zeit des Frontinus erbauten Thermen am Viehmarkt. Neben den 12 Vorträgen und 20 Posterpräsentationen zu aktuellen Themen wurde die in gallo-römischer Zeit bedeutende Region mit Exkursionen nach Luxemburg und Metz, sowie Besichtigungen in Trier vorgestellt.
Lesen Sie hier den von Marie-Theres Langer und Oluf Hoyer verfassten Bericht.
In der Rückschau finden Sie Bilder vom Symposium, das Programm sowie die Tagungs-Unterlagen für die Teilnehmer.
Zum Tagungsband Trier.



Zurück nach Oben